Bernadette Karl
Einflüsse aus Mode und Industriedesign kommen in Bernadette Karls Projekten zusammen. Die in Berlin lebende HfG-Absolventin hat für viele renommierte, internationale Kunden Taschen entworfen. Heute arbeitet sie für das Label Liebeskind und bereitet parallel eine eigene Kollektion vor.
Nach ihrem Studienabschluss Ende der Neunzigerjahre kümmerte sich Bernadette Karl mehrere Jahre lang um Trendbücher und Entwürfe für Accessoires. Dafür sei sie meistens in Japan unterwegs gewesen, erzählt die Designerin. Dort habe Sie eine andere Herangehensweise und ein großes Interesse an Materialien entdeckt, was in Europa erst seit kurzem aufkam. Einige Jahre als Freiberuflerin folgten. Daraufhin wurde Karl von der in Texas ansässigen Firma Fossil für den Entwurf von Taschen engagiert. »Die Zeit dort ist ganz schön spannend gewesen«, berichtet Karl. 2012 kam sie zurück nach Deutschland.
Inzwischen hat Bernadette Karl zahlreiche Konzepte für Lederkollektionen gemacht. Es sei »eine schöne Aufgabe«. Wenn man sich nicht im Niedrigpreissegment bewegen müsse, könne man neue Techniken verwenden und gute Leder, sagt Karl. Für ihre Kollektion, die in einem halben Jahr soweit sein soll, möchte Bernadette Karl »eine eigene Sprache« finden. Die Kollektion soll in Italien hergestellt werden. Bei Liebeskind arbeitet Karl seit einem Jahr. Die Marke ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie mittlerweile auch in den USA vertreten. Die ersten Produkte, die unter ihrer Obhut entstanden, sind nun in den Läden zu finden.
Nach Frankfurt kommt Bernadette Karl immer wieder zurück. »Ich liebe die Stadt«, erzählt sie, »weil alles sehr klein ist und trotzdem international«. In Frankfurt gebe es aber zu wenig Austausch über Mode. Das sei in Berlin anders. Ohnehin müsse man viel in der ganzen Welt unterwegs sein, um Inspiration zu bekommen. In Berlin lebe sie keineswegs wegen der günstigen Mieten, erzählt Karl weiter: »Ich gehe dorthin, wo ich gebraucht werde.« Ihre Passion für Ledertaschen sei indes in Offenbach entstanden. Von dort komme auch ihre Prägung zwischen Mode und Industriedesign, für Bernadette Karl »ein guter Mix«.