So schmeckt das Mittelmeer: Leckereien bei Konstantinidis

Gleich am Eingang sitzt der Gründer des Geschäfts am Marktplatz, Georgius Konstantinidis, und begrüßt die Kunden auf seine Art. Seit über vierzig Jahren geht es sehr mediterran zu. Hinter der großen Antipasti-, Käse- und Fleischtheke wird abwechselnd Italienisch, Griechisch, Türkisch oder Deutsch gesprochen. Das Angebot von Konstantinidis ist überwältigend und in den Regalen verstecken sich seltene Köstlichkeiten wie Arganöl aus Marokko, eingelegte Weintrauben und Quitten als Dessert, Dattel Paste, Thymianhonig oder Wildkräuter aus Kreta.

Man könnte das ganze Jahr über jeden Tag verschiedene Nudeln essen, so groß ist die Regalwand im Laden (selbstredend gibt es noch ein Kühlfach mit frischen Nudeln). Und wer selber Pizza machen will, kann sich hier das passende italienische Mehl besorgen.

Der Chef empfiehlt besonders die Kalamata Oliven

Hinter der Antipasti Theke springen den Kunden knallgrüne Oliven ins Auge. Der Chef empfiehlt besonders die Kalamata Oliven – aus Griechenland natürlich. Sonst gibt es alles, was zu einem ausschweifenden Antipasti Teller dazu gehört: Meeresfrüchte, Pulpo, Sardellen, mit Frischkäse gefüllte Kirschpaprika... Die Käse- und Wursttheke muss auch studiert werden, aber die freundlichen Verkäuferinnen beraten gerne und haben authentische Tipps zur Zubereitung für eigentlich alles.

Der gefüllte Schweinefuß, Zampone ist nicht jedermanns Sache, hinter der Theke liegt auch Cotechino, eine würzige italienische Kochwurst und neben den Schinken Klassikern gibt es auch pata negra den „Schwarzklauenschinken“. Die Käsetheke ist ähnlich gut ausgestattet, hier kann man sich durch Pecorino Sardo, Manchego oder frischen Ziegenkäse probieren.

3 Kilo Holzofenbrot

Sehr sympathisch ist die simple Ausstattung – das Innenleben des Ladens sicher genauso alt ist wie der Laden selber. Die Waren stehen dicht an dicht in schnörkellosen grünen Metallregalen. Gleich neben dem Eingang gibt es das frische und krustige 3 Kilo Holzofenbrot nach italienischem Rezept.

Heute hat Stelios, der Sohn, das Geschäft übernommen. Positiv aufgeladen springt er zwischen Kasse, Lager und Käsetheke hin und her. Alle paar Minuten klingelt sein Handy und er kümmert sich ständig um die frischesten und neuesten Waren.

Dazwischen erzählt er von dem Wasilopita, ein Kuchen mit einer Münze darin, den es auch nur zwischen den Jahren gibt. Neujahr um Mitternacht wird er auch in der Familie Konstantinidis angeschnitten und wer das Stück mit der Münze auf dem Teller hat, dem ist das Glück hold. Aber es gibt auch eigenwilliges spanisches Gebäck, das erst schmeckt, wenn man es in der Hand vorher gut durchgeknetet hat.

Wilddoraden? Miesmuscheln oder italienische Vongole?

Über der großen Fischtheke am Kopfende des Geschäfts hängt ein großes Fischernetz mit Plastikfischen. An der Fischtheke angekommen kann man sich bei geschlossenen Augen vorstellen gerade einen Strandspaziergang zu machen. Ein noch angenehmer Hauch von Meer und Fisch wabert um die vielen kleinen Körper auf dem Eis. Großer Seehecht oder kleine Wilddoraden? Miesmuscheln oder italienische Vongole? Samstag früh gibt es die größte Auswahl bei Alp Tunger, dessen Revier schon seit 30 Jahren die Fischtheke ist. Für die Liebhaber gibt es auch Bacalao, den salzigen getrockneten Stockfisch.

Genau genommen gibt es hier alles was mediterran ist: von einer großen Auswahl an losem grünen Tee über Honig- und Olivenseife über griechische Bohnen oder italienische Butter.

Der Onkel der Familie hat einen Stand in der benachbarten Frankfurter Kleinmarkthalle. Von ihm kommen sämtliche und garantiert original griechischen Pasten und Aufstriche im Kühlregal. Alles ohne Konservierungsstoffe und marktfrisch.

Tolles geschmacksintensives Olivenöl in riesigen Kanistern und gelbe Retsina Bäche findet man hier selbstverständlich auch.