Das Mainuferfest: 100% Offenbach
Es gibt einige Sachen, die sind zu 100 Prozent Offenbach. Dazu gehört zum Beispiel das Streichholzkarlche, ein Held wie kein zweiter: Kein großer Kaiser auf dem Pferd, nein, in Offenbach misst der Volksheld nur 1.30 Meter und war ein Geschichtenerzähler, der einst nachts durch die Kneipen zog. Auch die Landebrücke der Stadt – der Marktplatz in seiner brutalen Bauart – ist ein echtes Unikat: Wo noch wird man beim Ankommen in einer Stadt so begrüßt? Doch nichts ist mehr „100% Offenbach“ als das Mainuferfest aka Fest der Vereine aka Fest der Kulturen aka Fest der Nationen aka Fressmeile. Alleine die vielen Namen, welche verschiedene Perspektiven auf das selbige Event spiegeln, sind prototypisch für unser vielfältiges Offenbach.
Ein paar Zahlen und Fakten
Ganz offiziell ist es das „Fest der Vereine“ – und in der Tat nahmen auch im Jahr 2017 wieder rund 120 der insgesamt 300 Offenbacher Vereine daran teil. Das wunderbare Fest fand bereits zum 31. Mal statt und ist für viele ein wichtiges, vielleicht das wichtigste Highlight in jedem Sommer. Wie auch nicht? Wo noch findet man so viel Welt auf nur etwas mehr als einem Kilometer? Die Leute wissen es, jährlich frequentieren bis zu 50 Tausend Menschen die bunte Meile zwischen Hochschule für Gestaltung und Kaiserstraße.
Gyros meets Stockbrot
Aber was macht das Fest so beliebt? Wahrscheinlich ist es diese einmalige Mischung, die Offenbach auch an anderen Tagen so besonders macht, und die sich hier feiert und hochleben lässt. Man stelle sich ein „Fest der Vereine“ irgendwo in der bayrischen Pampa vor: Schützenvereine, Bier, Blasmusik und recht blasse Bratwürste kommen da wohl in den Sinn. Doch in einer Stadt, in der Menschen aus mehr als 158 Nationen zusammen leben, fällt so ein Fest schon mal bunter aus. So präsentieren sich hier zum Beispiel diverse bengalische Kulturvereine und bieten scharfe Currys an oder auch der famose portugiesische Stand, an dem die Grillkünste und der Bacalao wie Trophäen zur Schau gestellt werden. Im Grunde findet an diesen zwei Tagen zwischen türkischen, griechischen, spanischen, hessischen und vielen weiteren Ständen das Schlemmern kein Ende und man wünscht sich auf einen zweiten Magen zurückgreifen zu können.
Man muss dazu sagen, dass es auch ein breites Kulturprogramm mit Bühnen und Vorstellungen der verschiedenen Vereinsaktivitäten gibt. Und das ist eine großartige Hintergrundkulisse zu diesem großen Esshappening und Begegnungsfest. Bekanntlich kommen Menschen beim Essen irgendwie doch am einfachsten auf einen gemeinsame Nenner.