Ein Hauch Afrika
Gleich neben dem Offenbacher Wochenmarkt öffnet sich hinter einer schmalen Tür eine eigene, kleine Zauberwelt, ein Genuss für Gaumen und Augen. Das Café L’afrique in der Bieberer Straße gehört seit einem Jahr zu den best bekanntesten Geheimtipps in Offenbach.
Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen und begeistert sein soll: die tatsächlich extra angefertigte Tapete, die farbenfrohen Betonfliesen, die rosa Regale, die dschungelartigen Pflanzen oder die geschickt platzierten Spiegel, die das Café größer wirken lassen, ohne seine Gemütlichkeit zu gefährden. Die Sessel an den kleinen Tischen sind wunderbar bequem und so lädt das Kleinod citynah zum Verweilen ein. Der Kaffee, ein fair angebauter Wildkaffee aus Äthiopien, ist eine Offenbarung, genauso wie die authentisch gewürzten großen und kleinen Snacks. Mittags ist es inzwischen durchgehend voll, viele Büros aus der Umgebung lassen sich die Mittagsgerichte wie vegane Suppen, Reisgerichte oder Eintöpfe schmecken. Für die Sandwiches werden die Brötchen nach eigenem Rezept gebacken, um dann als „Temri“ mit Ziegenkäse, Nussmischung, Datteln und Karotten oder als L’afrique mit Rinderhack, Cheddar und Mais auf dem Teller zu landen. Ergänzt wird das Angebot durch feine Kuchen, Mandel-Gebäck und einen Mini-Shop, in dem neben dem Hauskaffee auch Menakao-Schokolade aus Madagaskar, Wein aus Südafrika und verschiedene Bio-Teesorten angeboten werden.
Die Liebe zum guten Essen ist in jedem Detail zu spüren und die Berufung von Eden Teslay, die das L’afrique gemeinsam mit ihrem Bruder Jonas führt. Ihr Restaurant Savanna in Frankfurt war elf Jahre lang der Lebensmittelpunkt, doch die abendlichen Öffnungszeiten passten nicht mehr zur wachsenden Familie. So kam der Wunsch auf, ein Tagescafé zu betreiben. Dass das ausgerechnet in Offenbach realisiert wurde, liegt an den Räumen in Laufweite zum Wochenmarkt und den positiven Veränderungen, die die Stadt in den letzten Jahren gemacht hat. Die Besichtigung hatte damals die noch herrschenden negativen Vorurteile beseitigt. Der Erfolg gibt ihnen recht. Viele Stammgäste kommen mehrmals die Woche und genießen es, dass sich das Service-Team an Vorlieben und Leibspeisen erinnert. Die Herzlichkeit macht das Café quasi zum Zuhause fern der Heimat: Jeder soll sich hier willkommen fühlen. Dafür steht auch der Name, der sich auf Afrika bezieht als einen Kontinent mit mehr als 50 unterschiedlichen Ländern, Kulturen und Religionen, in denen doch die Gastfreundschaft eine große gemeinsame Rolle spielt. Die ausgesuchte Inneneinrichtung, entstanden in enger Zusammenarbeit mit einem befreundeten Innenarchitekten zeigt das moderne Afrika, bunt, vielfältig und einladend. Wir empfehlen: einfach in einem der samtigen Sessel kuscheln, mindestens einen Kaffee trinken und einen Hauch Afrika genießen (und sich dabei überlegen, wo man zu Hause Platz für die Kacheln oder eine rosa Schrankwand finden würde...).